– Reichskanzler Otto von Bismarck und der Kulturkampf

 

Gegen den Ultramontanismus

Da die katholische Zentrumspartei den Einfluss des Papstes in Deutschland im kulturellen und gesellschaftlichen Leben durchsetzen wollte, sah Bismarck darin reichsfeindliche Aktivitäten. Deshalb setzte er ein Verbot der Jesuiten und Haftstrafen für Geistliche durch, wenn sie die Kanzel für politische Äußerungen missbrauchten.

Von Rüdiger Achenbach und Alfried Schmitz | 15.04.2015  (Quelle)

 

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Die Reichsgründung – ein Sieg der protestantischen Idee

 

Nachdem der Heilige Stuhl in Rom 1870 die päpstliche Unfehlbarkeit zum Dogma erklärt hatte, sah Otto von Bismarck die deutschen Katholiken immer mehr als einen Staat im Staat. Deshalb ging der Reichskanzler gegen den Einfluss der katholischen Kirche und deren parlamentarischen Arm in der Zentrumspartei vor.

Von Rüdiger Achenbach | 14.04.2015

 

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Bismarck war kein Kriegstreiber

 

Am 1. April jährt sich der Geburtstag Otto von Bismarcks zum 200. Mal. Der langjährige Reichskanzler entspreche beim Thema Militär-Einsatz nicht dem lange von ihm gezeichneten Bild, sagte sein Biograf, der Düsseldorfer Historiker Christoph Nonn, im Deutschlandfunk.

Bismarck sei nicht der Kriegstreiber gewesen, als der er in der Geschichtsschreibung oft aufgetaucht sei, so Nonn. So habe dieser als junger Mann mit einem Jahr Militärdienst „das Notwendigste gemacht“. Und die Kriege 1864 gegen Dänemark und 1870/71 gegen Frankreich könnten nicht dem damaligen Ministerpräsidenten von Preußen zugeschrieben werden.
Nachdem Bismarck 1866 zum ersten Mal persönlich im – allerdings sehrwohl selbst herbeigeführten – Deutschen Krieg ein Schlachtfeld besucht habe, habe er immer wieder betont, dass Kriege künftig zu vermeiden seien.
Deutsches-Reich-Gründung war kein Einzelfall
Dem 1871 entstandenen Deutschen Reich sei ein langjähriger Prozess vorangegangen, die Bildung von Nationalstaaten damals in Europa politischer „Mainstream“ gewesen.
Bismarck, der danach bis 1890 Reichskanzler – nach bereits einem knappen Jahrzehnt als preußischer Ministerpräsident – war, habe es verstanden, als Politiker die „verschiedenen Machtfaktoren auszuspielen“ und sich damit „unentbehrlich zu machen“. Nachfolgenden, weniger erfolgreichen Kanzlern sei dies nicht gelungen, auch deshalb seien sie kürzer an der Macht geblieben.
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